7. Gewerbe und Wirtschaft

Uns Grünen wird oft vorgeworfen, sich nicht um die Wirtschaft zu kümmern und dieser mit ihren Programmen sogar Schaden zuzufügen. Ich möchte beweisen, dass die Vereinbarkeit von Klimaschutz und Wirtschaftsstärkung in unserer Gemeinde möglich ist. Aktiver Klimaschutz kann ein Wirtschaftsmotor für den regionalen Handel und die regionale Gastronomie sein. Wie wichtig das regionale Handwerk ist, welche Probleme bestehen und welche Lösungen gebraucht werden, konnte ich während meiner Ausbildung zur Gas- und Wasserinstallateurin selbst erfahren. 

Die Gemeinde Ostercappeln ist durch die Corona Krise stark belastet. Aufgrund der Industrie- und Gewerbegebiete haben wir zwar Steuereinnahmen, die den Haushalt entlasten, doch inwieweit die Entlastung spürbar sein wird, stellt sich erst in den nächsten Jahren heraus. Nicht vergessen dürfen wir auch unserer Handwerksbetriebe, die ebenfalls vor großen Herausforderungen stehen, daher müssen wir   um den Erhalt jedes kleinen Betriebes kämpfen.

Dafür setze ich mich ein

  • Eine sozial-ökonomische regionale Kreislaufwirtschaft im Wittlager Land als ein Weg in eine gesellschafts- statt profitorientierte Zukunft
  • Die Förderung des regionalen Handels durch vielfältige Kommunikation und Bewerbung des Angebots, etwa durch die Erstellung eines Einkaufsführers 
  • Eine gute Vorbereitung des regionalen Handwerks auf die Herausforderungen der Zukunft, den Fachkräftemangel und neue Arbeitsfelder. Dazu braucht es Fortbildungen, in denen z.B. Monteure in die Lage versetzt werden, mit neuer Technik wie etwa CO2-sparenden Wärmepumpen richtig umzugehen 
  • Eine Unterstützung der örtlichen Betriebe vor Ort bei der Suche nach geeigneten Auszubildenen, z.B. durch Messen, Kontaktbörsen und Thementage vor Ort.  Betriebe sollen – wenn möglich – Ferienjobs und Schnuppertage in Zusammenarbeit der Jugendpflege anbieten, um Jugendliche bei der Berufsfindung zu unterstützen
  • Die Landwirtschaft soll durch die Vermarktung regionaler Produkte gestärkt und in ihren Lieferketten kurzgehalten werden 
  • Informationen zu Förderungsmöglichkeiten und Fördermitteln müssen an interessierte Gewerbebetriebe weitergeleitet und Netzwerke zur gegenseitigen Unterstützung begleitet werden
  • Eine regionale Mini-Job-Börse, in der nur Angebote aufgenommen werden, die festgelegte Mindeststandards erfüllen 
  • Eine Stärkung des Handwerks durch einen regionalen Thementag, der zum einen die Leistungen der Gewerke darstellt und zum anderen bei der Anwerbung neuer Mitarbeiter und Auszubildenden unterstützt
  • Eine Zertifizierung Ostercappelns als Fair-Trade-Gemeinde (wie es bereits in Bad Essen bereits erfolgt ist) als Verpflichtung zum gemeinsamen nachhaltigen Wirtschaften. Hierzu zählen auch existenzsichernde und faire Löhne für jede Arbeit/jeden arbeitenden Menschen
  • Bezahlbaren Wohnraum für Auszubildende, auch in Familien und Betriebswohnungen
  • Angebote, die der Lebensmittel-Verschwendung entgegenwirken: das kann eine Tafel oder auch die Nutzung der ToGoodToGo-App sein. Betriebe der Lebensmittelproduktion und -verarbeitung sollen sich dazu vernetzen und gemeinsam nachhaltige Ideen entwickeln und verwirklichen
  • Eine starke Zusammenarbeit mit der Wirtschaftsförderung (WIGOS) des Landkreises
  • Einen aktiven Klimaschutz als Wirtschaftsmotor für das regionale Handwerk und andere Gewerbetreibende. Schließlich ist es die Menschen vor Ort, die die Solaranlage installieren und zur Gebäudedämmung beraten – das kann keine Internetplattform.
  • Bei der Ausweisung neuer Gewerbegebiete soll immer auch der Flächenverbrauch im Blick behalten werden. Heimische Kleingewerbetreibende sollen bevorzugt behandelt werden. Bei der Neuansiedlung bzw. Umsiedlung von Gewerbe soll auf eine ausreichende Anzahl von Wohnmöglichkeiten in direkter Nähe zum Arbeitsplatz geachtet werden
  • Anpassung des Gewerbesteuerhebesatzes