11. Bauen, Ökologie und Klima – Klimaziel für Ostercappeln

Ich sehe es als unsere gemeinsame Verpflichtung an, den Klimawandel zu entschleunigen und unsere Natur zu achten und zu schützen. Jede/r BürgerIn kann zusammen mit mir seinen Beitrag dazu leisten. Ich möchte gemeinsam mit den Bürgerinnen und Bürgern eine Klimaziel für Ostercappeln erarbeiten und umsetzen. Eine sozial gerechte Gestaltung ist mir dabei wichtig. Ich bin mir sicher, dass wir Ostercappeln zu einer klimaneutralen Gemeinde umbauen können. Dazu gehört aber, dass wir ab sofort jedes Vorhaben der Gemeinde in Bezug auf Klimaschutz bewerten und dann ggf. nachbessern. Es reicht nicht mehr aus, den vorgeschriebenen Mindeststandard gerade zu erfüllen.

Dafür setze ich mich ein

  • Einen Klimamanager für unsere Gemeinde, der der Gemeindeverwaltung und den Bürgern beratend und unterstützend zur Verfügung steht. Zu seinen Aufgaben gehört es, das Thema Energieeffizienz voranzutreiben und den Anteil erneuerbarer Energien auszuweiten, dazu ermittelt er Einsparpotenziale für Wasser, Strom und Heizung bei kommunalen Liegenschaften und Betrieben.  Er/sie berät Bürger/innen bei der energetischen Sanierung und Modernisierung von Wohnungen und Häusern, informiert über Fördermöglichkeiten und hilft bei der Antragstellung. Er bietet Projekte an Kitas und Schulen an, um gerade die junge Generation für den Klimaschutz zu sensibilisieren.

Bei der Planung von Baugebieten lege ich Wert auf Nachhaltigkeit. Es ist möglich, Baugebiete klimagerecht zu gestalten und einen erfüllbaren Standard zur Nutzung erneuerbarer Energien vorzugeben. Dazu müssen aber bereits bei der Vorplanung die Voraussetzungen dafür geprüft werden: die Dachneigung und -ausrichtung, die Regenwassernutzung durch Regenwassersammlung des Gebietes und die Auslegung von Leitungen für E-Fahrzeuge müssen ebenso berücksichtigt werden wie die Vermeidung unnötiger Flächenversiegelung, die Bepflanzung der Wege und eine artenfreundliche Beleuchtung.  Gerade wer neu baut, hat alle Möglichkeiten ökologisch zu bauen.  Wir müssen in Zukunft einen guten Mix zwischen Mehr- und Einfamilienhäuser schaffen, denn Mehrfamilienhäuser sind nicht nur gut für die Mietpreise, sondern auch für den Klimaschutz. 

Dafür setze ich mich ein

  • Mindestens KFW55-Standard bei jedem neuen Haus. Der Standard bei öffentlichen Neubauten soll auf KFW 40 erhöht werden 
  • Vermeidung von Kies- und Schottergärten, die ökologisch wertlos und nicht nachhaltig sind
  • naturnahe (Vor-)Gärten und wasserdurchlässige Flächen, die die Grundwasserbildung fördern und Staub binden, wenn notwendig soll Flächenversiegelung möglichst als Teilversiegelung erfolgen (z.B. Rasengittersteine)
  • Die Vergabe von Bauplätzen nach einem Punktesystem mit anschließender vertraglicher Verpflichtung, was durchdachte Bebauung und erneuerbare Energien fördern kann und Vorgaben bezüglich natürlicher Dämmstoffe ermöglicht
  • Baufrauen/-herren muss vor Vertragsabschluss bekannt sein, ob in die Gebiete als Hochwasser- bzw. Überschwemmungsgebiete gelten und ob der Verkehrswegeplan weitere Straßenführungen vorsieht
  • Zur verbesserten Nutzung von Photovoltaik soll bei der Erschließung neuer Wohnbau- und Gewerbegebiete auf die optimale Dachneigung bzw. Ausrichtung geachtet werden
  • Siedlungskonzepte zur Regenwassernutzung; Entwicklung von Kreisläufen für gesamte Baugebiete 
  • Kombinierte Flächennutzung (z.B. Parken auf dem Supermarktdach) und Verringerung der Flächenversiegelung, nachhaltige Wirtschaftsplanung 
  • Gewerbe als Vorzeigeobjekte mit Nutzung von Solaranlagen, grünen Dächern, direkter Nutzung von Regenwasser

Die Gemeinde ist bereits selbst mit gutem Beispiel vorangegangen und hat auf unserem neuen Rathaus nachhaltige Energiegewinnung installiert. Weitere Maßnahmen, die die Umstellung auf erneuerbare Energien beschleunigen, müssen jetzt folgen.

Dafür setze ich mich ein

  • Prüfung, an welchen Stellen das Solarpotenzial noch ausbaufähig ist und bei welchen Gebäuden sich zusätzlich der Einsatz von Stromspeichern lohnt 
  • Gründung von Wind- und Solargesellschaften von Bürgern für Bürger zur flächendeckenden Versorgung der Gemeinde
  • Auseinandersetzung mit Amprion und dem Landkreis bezüglich weiterer bereits geplanter Hochspannungsleitungen, die auch durch die Gemeinde gehen könnten 
  • Erstellung eines Solarkatasters, damit Privatleuten und Firmeninhabern das Solarpotenzial ihrer Gebäude deutlich vor Augen geführt wird
  • Wärmeversorgung durch regenerative Energien (Biogas), Nahwärmeversorgung durch ein zentrales Blockheizkraftwerk, Beratung zur Förderung von Photovoltaikanlagen und Solarthermie 
  • Prüfung, ob die Wasserkraft von der Mühleninsel genutzt werden kann, z.B. für Straßenbeleuchtungen oder gemeinsame Backtage im dortigen Backhaus